Einheit 1: Der Kalte Krieg – Einführung

Der Kalte Krieg

 

Der Kalte Krieg bezeichnet die Epoche nach dem Zweiten Weltkrieg bis in die 90er Jahre, welche durch den sogenannten Ost-West-Konflikt gekennzeichnet war. Gegenüber standen sich die Großmächte USA und UdSSR, welche nach dem Krieg als Sieger hervorgegangen waren. Die Rivalität dieser beiden Supermächte bestimmte von nun an die Weltpolitik.

 

Begrifflichkeit

Als „Kalter Krieg“ wird ein Konflikt zwischen zwei Staaten bezeichnet, welche sich feindlich gegenüberstehen, allerdings keinen direkten militärischen Kampf ausfechten. Ausgetragen wird eine solche Konfrontation anhand von Propaganda und der Warnung, Waffen zum Einsatz zu bringen. Die Waffen bleiben jedoch „kalt“. Die Bedrohung, dass aus einem kalten ein „heißer“, also ein direkter Krieg wird besteht jedoch stets.
Heute fasst man unter dem Begriff Kalter Krieg eine komplette Epoche zusammen. Die Zeit von 1947 bis 1991, durch die Auseinandersetzung der USA und der Sowjetunion gekennzeichnet war.

 

Kontrahenten

Im Ost-West-Konflikt standen sich die Sowjetunion, sowie die Länder im Osten Europas, welche kommunistisch geprägt waren und die USA, samt den westlichen, vorwiegend demokratischen Ländern gegenüber. Zwei verschiedenartige Systeme, eines durch Kapitalismus, das andere durch Kommunismus geprägt, welche sich weder politisch, gesellschaftlich, noch wirtschaftlich eins waren.

 

Entstehung des Kalten Kriegs

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die zuvor vorherrschende Multipolarität durch eine Bipolarität abgelöst. Bis 1945 war die Weltpolitik von mehreren, vor allem europäischen Großmächten bestimmt worden. Nach 1945 wurden zwei rivalisierend Supermächte zu den bestimmenden Größen der Weltpolitik, die USA und die UdSSR. Japan und Deutschland bestanden als Großmächte nicht mehr. Frankreich war schwer geschwächt, auch Großbritannien hatte den Großteil seiner Kraft aufgebraucht.
Zunächst stand man sich noch relativ entspannt gegenüber, die Sowjetunion breitete sich zwar aus, aber nur im Osten. Im Zweiten Weltkrieg arrangierte man sich, denn man hatte einen gemeinsamen Feind: Deutschland. Man traf sich bereits während dem Zweiten Weltkrieg um zu besprechen was mit Deutschland passieren würde wenn man es besiegt hatte.
Nachdem Deutschland besiegt wurde, wurde auch die Kluft zwischen West und Ost immer größer und deutlicher. So beschrieb der britische Premierminister Winston Churchill die Situation im März 1946 in seiner berühmt gewordenen Rede folgendermaßen:
„Von Stettin an der Ostsee bis Triest an der Adria ist ein eiserner Vorhang über den Kontinent heruntergegangen.“

 

Die Truman-Doktrin

Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs strebten die USA, wie auch schon nach dem Ersten Weltkrieg, stark nach Isolation. Die Sowjetunion hingegen, nützte die Schwäche anderer Staaten aus um ihr Einflussgebiet zu erweitern und zu festigen. Zunächst standen die USA diesem Vorgehen noch relativ neutral gegenüber. Dies änderte sich jedoch als die Sowjets damit begannen starken Druck auf die Regierungen der Türkei, den Irans und Griechenlands auszuüben. Der amerikanische Präsident Harry S. Truman erklären in den sogenannten Truman-Doktrin (1947) dem Isolationismus ein Ende. Man war zu der Auffassung gekommen, dass man den Kommunismus nur eindämmen könne, wenn man die demokratischen Staaten stärke und unterstütze, sowie unter der Führung der USA vereine.

 

Der Marshallplan

Noch im selben Jahr machte man sich daran die Grundgedanken der Truman-Doktrin in die Tat umzusetzen. Die europäischen Länder lagen nach dem Zweiten Weltkrieg in Schutt und Asche. Die Menschen hatten kaum zu essen, Wohnraum war zerstört und an eine geordnete Produktion war nicht zu denken. Dies stellte eine Gefährdung der amerikanischen Wirtschaftsinteressen dar. Außerdem befürchtete man, dass sich die Menschen der Propaganda des Kommunismus hingeben würden um ihrem Elend zu entkommen. Im Sinne der Wirtschaftlichen und politischen Stabilisierung Europas entwickelte der damalige US-Außenminister George Marshall einen Plan um Europa bei Wiederaufbau zu unterstützen. Zu diesem Zweck leisteten die USA Hilfen im Rahmen von 15 Milliarden Dollar. Durch die Gewährung von Krediten sollten die Länder so schnell wie möglich wieder in der Lage sein für sich selbst zu sorgen. Neben Geld wurden auch Lebensmittel, Medikamente, Heizstoffe und Maschinen für den wirtschaftlichen Wiederaufbau zur Verfügung gestellt. Die Länder, welche am Marshall-Plan teilnahmen mussten sich zur gegenseitiger Unterstützung und Verständigung verpflichten. Der Marshall-Plan konnte von allen Länder, egal ob Sieger und Verlierer in Anspruch genommen werden. Auch der Sowjetunion und den von ihr kontrollierten Ländern wurde die Wiederaufbauhilfe angeboten. Die Sowjetunion verbot den Staaten unter ihrem Einfluss die Teilnahme am Marshall-Plan. In Folge dessen nahmen die Spannungen immer weiter zu und die Blockbildung immer wurde immer deutlicher, der Kalte Krieg hatte begonnen.

 

Wettrüsten

Der Kalte Krieg war zunächst durch ideologische Konflikte und propagandistische Auseinandersetzungen gekennzeichnet. Beide Supermächte begegneten sich voller Misstrauen. In den folgenden Jahrzehnten kam es, im Sinne der Machtdemonstration, zu einem regelrechten Wettrüsten der beiden entstandenen Machtblöcke. Man wollte zur Abschreckung des Gegners und für den Ernstfall so viele Waffen wie möglich besitzen. Ab 1949 konnte die UdSSR offiziell Atombomben zünden, die USA konnten dies schon zuvor. Nun standen sich zwei Supermächte gegenüber denen es möglich war jederzeit einen Atomkrieg zu beginnen. Diese Gegebenheit führte zu Angst und großer Verunsicherung innerhalb der Gesellschaft. Dies führte zu der Ausstrahlung von ziemlich abstrakten Werbespots, wie diesem amerikanischen aus den 50er Jahren:

Video- Clip in PowerPoint- Präsentation
•  Was ist zu sehen?
•  Worum handelt es sich?
•  Für wen ist das Video gemacht worden?
•  Welche Gefühle werden vermittelt?/ Welche Stimmung wird vermittelt?
•  Können Verbindungen zu heutigen Werbespots gezogen werden?

Der Wettstreit beschränkte sich jedoch nicht nur auf die Erde, sondern weitete sich auf den Weltraum aus. Der UdSSR gelang es den ersten Menschen ins All zu schicken, die Amerikaner brachten den ersten Mann auf den Mond.

 

Entwicklung des Kalten Kriegs

Der Kalte Krieg Entwickelte sich von einer propagandistischen und ideologischen Auseinandersetzung, zu einem Kampf gespickt mit wirtschaftlichen Maßnahmen, politischen Offensiven, Kriegsdrohungen und Stellvertreterkriegen, vor allem in der Dritten Welt. Zu den Höhepunkten des Kalten Krieges zählen der Korea-Krieg, die Berlin Blockade und die Cuba-Krise. Mit dem Tod Stalins im Jahr 1953 kam es immer wieder zu Phasen der Entspannung des Kalten Kriegs. Der Kalte Krieg endete schließlich mit der Auflösung des Ostblocks 1991.

 

Zur Erinnerung:

Kommunismus

• die Vorstellung von einer zukünftigen, dem Sozialismus folgenden Gesellschaft, in der das Privateigentum abgeschafft, die Produktionsmittel in Gemeineigentum überführt, der Konsum auf der Grundlage gemeinschaftlicher Lebensführung und allgemeiner Gütergemeinschaft geregelt und die materiellen und kulturellen Bedürfnisse aller Menschen gleichmäßig befriedigt werden.

• die politische Lehre (Ideologie), die auf die Schaffung von im Kommunismus beschriebenen Gesellschaftsordnungen hinzielt.

Kapitalismus

• die Wirtschaftsform, in der die Produktionsmittel Privateigentum sind und in der die Wirtschaft vor allem durch die Mechanismen des Marktes (und nicht durch eine staatliche zentrale Lenkung) gesteuert wird.

 

 

PowerPoint- Präsentation:

Kalter Krieg _ 1. EH

Arbeitsblatt:

Kalter Krieg_Arbeitsblatt1

 

Literatur:

• Wald, Staudinger u.a.: Zeitbilder 7&8. Österreicher Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, 2006.
• Schröckenfuchs- Lobner u.a.: Spuren der Zeit 8. Verlag E. Dorner Ges.m.b.H., 1992.
• Republik Österreich – Parlamentsdirektion, Der Kalte Krieg. In: https://www.demokratiewebstatt.at/thema/thema-25-jahre-oeffnung-des-eisernen-vorhangs/der-kalte-krieg/ (am 20.10.2017)

 

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